Seit dem 6. April haben die christlichen Kirchen in Niedersachsen in Absprache mit der Telefon – und Notfallseelsorge eine Seelsorge-Hotline in der Corona-Krise gestartet.
Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 111 20 17 stehen täglich (auch an Sonn- und Feiertagen) zwischen 14 Uhr und 20 Uhr parallel drei ausgebildete Seelsorger*innen für Gespräche zur Verfügung.
Technisch unterstützt wird das Projekt von der NDR-Media GmbH in Hamburg.
NDR 1 Niedersachsen weist an jedem Werktag auf das Angebot hin.
158 Seelsorger*innen aus den evangelisch-lutherischen Kirchen, der evangelisch-reformierten und der römisch-katholischen Kirche arbeiten mit.
In der Passions- und Osterzeit haben wir in diesem Jahr eine Ausnahmesituation, wie sie noch nie bestand: Eine leibliche Gemeinschaft in der Feier des Gottesdienstes und des Abendmahls ist uns nicht möglich. Das ist ein tiefer Schmerz für uns alle. In dieser geistlichen Notsituation sind viele kreative Ideen entstanden, wie Gottesdienst und Andacht gleichwohl gefeiert werden können. In der Karwoche und zu Ostern, ganz besonders am Gründonnerstag, ist auch eine Abendmahlsfeier in der Gemeinschaft einer zusammenlebenden Familie oder Hausgemeinschaft möglich. Unsere Kirchenverfassung sagt dazu: „Im Notfall können alle Mitglieder der Kirche aufgrund ihrer Taufe Aufgaben des Amtes der öffentlichen Verkündigung wahrnehmen.“ (Artikel 12 Absatz 5). Damit kann in dieser geistlichen Notsituation jedes Mitglied unserer Kirche die Feier des Abendmahls leiten. Darüber besteht Übereinstimmung mit dem Bischofsrat. Der Grundsatz in unserer Kirche bleibt bestehen, dass das Abendmahl eingesetzt wird von denen, die dazu ordnungsgemäß berufen sind, also Pastorinnen und Pastoren sowie Prädikantinnen und Prädikanten. Das Team im Michaeliskloster Hildesheim, unser Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik hat dazu einen kleinen Ablauf gestaltet, der hier heruntergeladen und in den Familien verwendet werden kann.
Wir sind dankbar, dass der Krisenstab der Landeskirche täglich die Lage neu bewertet und klare Empfehlungen, auch zu Amtshandlungen, ausspricht: http://coronapraevention.landeskirche-hannovers.de Bitte informieren Sie sich regelmäßig. Die Lage ändert sich ja nach wie vor ständig. Auch auf Rechtsfragen, die sich im kirchlichen Alltag stellen (Ausfall von vorgeschriebenen Sitzungen, Ausfall von Aufstellungspredigten usw.) werden dort nach und nach Antworten gegeben. Unsere Landeskirche hat ein Portal eingerichtet mit Ideen für Gemeindearbeit, Hausandach-ten, Gebetszeiten im Netz sowie mit weiteren Links: http://www.kirchezuhause.de. Teilen Sie weitere Anregungen und gute Erfahrungen bitte mit: ideenboerse@evlka.de. Auch die EKD hat ein Online-Portal „Kirche von zu Hause – Alternativen (nicht nur) in Zeiten von Corona“ errichtet: https://www.ekd.de/kirche-von-zu-hause-53952.htm
Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kirchenvorstände!
Seit heute früh um 6 Uhr ist in Niedersachsen ein Erlass in Kraft treten, der unter anderem "Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften verbietet". Damit liegt es nicht mehr in der Verantwortung der Kirchenvorstände und Pfarrämter zu entscheiden, ob Gottesdienste statt finden.
Zusätzlich bedeutet dieses auch, dass zum Einen alle Beerdigungen auf dem Friedhof und unter freien Himmel statt finden müssen und zum Anderen, dass die Kirchen nicht für das Einzelgebet geöffnet werden dürfen.
Der Erlass des Landes soll bis zum 18. April gelten. So schwer mir das fällt muss ich aber dennoch darauf hinweisen, dass sich Personen und Gremien, die sich nicht daran halten, strafbar machen.
Zur weiteren Entwicklung bitte ich darum, die Informationen der Homepage der Landeskirche sorgfältig zu beachten.
Für den Kirchenkreis ergeben sich dadurch folgende Entwicklungen:
- Das Kirchenkreisamt wird für den Publikumsverkehr geschlossen. - Kontakte telefonisch und per Mail möglich.
- Gleiches gilt für das Diakonische Werk und seine Beratungsstellen mit Ausnahme der Abstinenznachweise und der Schwangerenkonfliktberatung.
Kirche ist nun wieder auf einen Stand vor der konstantinischen Wende zurückgeworfen als es noch keine Kirche, Dome und Kathedralen gab. Aber auch bis dahin hat Kirche Jesu Christi gelebt - aber in anderen Formen, in den Familien und Häusern. Vorübergehend wird das ergänzend zu modernen digitalen Angeboten eine wesentliche Säule dessen sein, was uns als Christen bleibt, um das Evangelium von Jesus Christus zu bezeugen. Wir sind da zumindest für eine gewisse Zeit - auf uns selbst verwiesen. Auf der Hompepage des Michaeliskloster gibt es dazu Anregungen. Helfen Sie mit, andere darin zu stärken, dass sie nicht in allein sind. In Italien herrscht sogar Ausgangssperre. Dennoch lassen die Menschen es sich nicht nehmen, die Fenster in den Gassen zu öffnen und gemeinsam zu singen. Konzertbesuche sind derzeit nicht möglich, es sei denn man ist selber das Konzert.
Ich sehe auch mit großer Freude, wie viele Mitarbeiter in unserem Kirchenkreis kreativ mit dieser Situation umgehen. Die Aktion der „Lutherengel“ der Diakone ist nur ein Beispiel.
Der Umgang mit der Corona-Epidemie kann auch eine Möglichkeit sein, zu zeigen, dass wir solche großen Herausforderungen dadurch meistern, dass wir solidarisch miteinander und vor allem für die Schwächsten unter uns zusammen halten und handeln.
Gott segne auch die schweren Schritte und Wege. Möge der Glaube an einen Gott, der auch aus Schwerem und Bösen Gutes hervorrufen kann, wie es auch Bonhoeffers Überzeugung war, uns durch diese Zeit helfen. Superintendent Dr. Bernd Brauer
Luther für Kinder? Das geht! Besonders, wenn Kinderliedermacher Jörg Sollbach sich der Sache annimmt, so wie es am Samstag im Ev.-luth. Gemeindezentrum in Spelle der Fall war. Ein Familienmitmachkonzert für Jung und Alt, das alle begeistert hat, war das Ergebnis. Dank der freundlichen Unterstützung durch den Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim kam es zustande. Mitmachkonzert, d.h. alle waren gefordert, Große wie Kleine. Es wurde gesungen, getanzt und gehüpft. Zwischendurch ließ Jörg Sollbach seinen Freund Martin zu Wort kommen. Der erzählte, was er als Kind und Erwachsener alles so erlebt hatte. Doch schon am Freitagnachmittag haben die Kinder einen Stationenlauf rund um Martin Luther erlebt, z.B. ein selbstgebautes Bergwerk erkundet und einen Schatz gefunden. „Zwei tolle Veranstaltungen“, sagt Diakonin Silke Knieling, die gemeinsam mit einem engagierten Team von Ehrenamtlichen die Veranstaltungen an diesem Wochenende vorbereitet hat. „Schon vor einem Jahr haben wir überlegt, wie wir das Reformationsjubiläum mit Kindern und Familien gestalten können. Und dann stießen wir auf Jörg Sollbach.“, berichtet sie. Schnell waren sich alle einig: Ein Konzert mit ihm und schon am Freitag einen Nachmittag für Kinder zum Thema – das ist es! Dass diese beiden Nachmittage so gut liefen, ist besonders einer engagierten Kooperation mit der Johannes-Grundschule in Spelle zu verdanken. Die Lehrerin und ehrenamtliche Mitarbeiterin der Ev.-luth. Gemeinde, Irene Thiemann, hat mit Kindern aus verschiedenen Klassen Lieder für das Konzert eingeübt. „Einige Wochen lang beschäftigen sich die Schüler mit dem Leben Martin Luthers und versetzten sich in seine Zeit. Doch eine besondere Form, etwas über die Reformation zu erfahren, war die Musik. Mit Begeisterung und großer Motivation übten die Schüler Lieder und haben dabei noch gelernt, wer dieser Martin Luther war und was er für uns heute noch bedeutet“, erzählt sie. „‘Hey, schön dass du heute hier bei uns bist. Sonst hätten wir dich sehr vermisst‘ oder ‚Gott geht mit, geht mit dir Schritt für Schritt‘, das sind die Lieder, die die Schüler zu ihren Lieblingssongs gemacht haben. Zu Recht, denn das war die Erkenntnis von Martin Luther, damals wie heute – Gott hat dich lieb, so wie du bist“ und Gott begleitet dich Schritt für Schritt.“